heise online · c't · iX · Technology Review · Telepolis · mobil · Security · Netze · Open Source · Resale · Foto · Autos · c't-TV · Jobs · Kiosk
heise online
Click Here
news 27.03.2008 10:35 Telepolis
<< Vorige | Nächste >>

UK: Computerspiele und Internet können Entwicklung von Jugendlichen stören Meldung vorlesen

Computerspiele können Kinder und Jugendliche gefährden, heißt es in einem von der britischen Regierung in Auftrag gegebenen Bericht der Psychologin Tanya Byron. Computerspiele könnten die Entwicklung der Glaubens- und Wertsysteme der Kinder stören und gegenüber Gewalt desensibilisieren. Auch vor Gefahren des Internets und Social-Networking-Angeboten wird in dem Bericht gewarnt.

Anzeige

Eltern hätten Angst, ihre Kinder nach draußen gehen zu lassen, sagt Byron: "Daher müssen sie zu Hause bleiben, aber ihnen wird erlaubt, online in Risiken zu laufen." Sie fordert die Regierung auf, eine Kampagne zu starten, um Eltern, Lehrer und Erzieher zu schulen, damit die Kinder die Vorteile der digitalen Medien ausnutzen könnten, ohne dadurch gefährdet zu werden. So sollen die Eltern über alle Möglichkeiten informiert werden, wie sie den Zugang zu bestimmten Inhalten sperren oder Filter und Zeitbeschränkungen einrichten können. Sie müssten zudem die Internetaktivitäten ihrer Kinder besser kontrollieren und Computer mit einer Internetverbindung aus den Kinderzimmern verbannen. Für Angebote wie Facebook oder Bebo sollen klare Regeln für den Datenschutz und schädliche Inhalte erstellt werden.

Byron kritisiert insbesondere das gegenwärtige Bewertungssystem von Computerspielen. Eine Alterskennzeichnung ist nur erforderlich, wenn sie Sexualität oder schwere Gewalt beinhalten. Die Bewertung müsse verfeinert werden und nach einheitlichen Kriterien erfolgen, die Alterskennzeichnungen sollten deutlich sichtbar an den Spielen angebracht und Händler, die Spiele an jüngere Kinder und Jugendliche verkaufen, scharf bestraft werden. Zudem sollten nur noch Spielekonsolen verkauft werden dürfen, die eine Sperrvorrichtung enthalten, sodass die Eltern ihre Kinder davon abhalten können, für sie ungeeignete Spiele darauf zu spielen.

Der britische Bericht liegt mit seinen Einschätzungen und Vorschlägen in einer Linie mit jüngsten Diskussionen und Vorhaben zum Jugendmedienschutz unter anderem in Deutschland und auf EU-Ebene. So hat die EU-Kommission eine Fortsetzung des "Safer Internet Plus"-Programms zum Jugendmedienschutz vorgeschlagen, die erstmals auch neue Kommunikationsdienste des Web 2.0 wie soziale Netzwerke einschließen soll. Das Vorhaben soll nicht nur zur Bekämpfung von illegalen Inhalten dienen, sondern auch Jugendliche vor schädigendem Online-Verhalten wie dem Schikanieren ("Bullying") oder der Kontaktaufnahme zu Missbrauchszwecken ("Grooming") schützen. In Deutschland wurde zuletzt im Vorfeld des "Safer Internet Day" die hohe Zahl von Beschwerden über jugendgefährdende Angebote im Internet beklagt; Mitte Februar fand zudem die Novellierung des Jugendschutzgesetzes, die unter anderem ein Verbot "gewaltbeherrschter" Spiele vorsieht, Zustimmung im Bundesrat. (fr/Telepolis)

Version zum Drucken | Per E-Mail versenden << Vorige | Nächste >>

Kommentare lesen (34 Beiträge)

Anbieter in Ihrer Region finden Sie im heise IT-Markt

Beispiele:

News suchen


Hilfe