Handy
Das Handy hat sich in den letzten Jahren zum Multi-Media Gerät entwickelt. Zur Abschätzung der Gefahren ist es hilfreich sich einzelne Funktionen der Geräte vor Augen zu führen:
- Telefonieren
- SMS
- Radio - Fernsehen
- MP3
- Video
- Foto
Generell ist das Handy in so fern eine "Gefährdung", dass es ein Statussymbol ist und ggf. Begehrlichkeiten weckt. Mobbing aufgrund veralteter Geräte ist ebenso möglich wie der Diebstahl oder das Abziehen neuer Modelle. Wie bei jeder Beschäftigung ist auch der zeitliche Umfang der Nutzung ein kritischer Punkt, da bei Nutzung im Übermaß immer Defizite in anderen Bereichen zu erwarten sind, sei es auch nur in finanzieller Hinsicht aufgrund von zu hohen Rechnungen. Anfallende Kosten werden nicht direkt fällig und sind deshalb schlechter zu überschauen. Ein Blick auf die einzelnen Funktionen zeigt jedoch weitere Ansatzpunkte ...
Aus dem Telefonieren erwachsen die auch für normale Telefone üblichen "Gefährdungen" wie anonyme Anrufe und Drohungen. Diese Drohungen sind von überall aus in anonymer Form möglich, auch per SMS.
SMS beeinflusst derzeit die Sprachentwicklung und das Sozialverhalten von Jugendlichen. Mit einer SMS lässt sich z.B. eine Beziehung kurz und schmerzlos aus der Distanz mittels kryptischer Abkürzungen beenden. SMS Dienste oder Abos sind für viele Jugendliche eine finanzielle "Falle", die si nicht überschauen.
Der Einsatz als Rundfunkempfänger (Radio & Fernsehen) bringt die bei diesen Medien behandelten Probleme mit sich. Es kommt hinzu, dass die Kontrolle des Konsums bei Kindern im Falle der Nutzung eines Handys weitaus schwieriger ist als bei einem 70 Zoll Fernseher. Entsprechende Geräte sind Rundfunk-Gebühren pflichtig.
MP3 und Video sind unter zwei Blickpunkten zu betrachten: Abspiel- und Aufnahmefunktion.
Die Abspielfunktion macht Jugendlichen aufgrund der Abmessungen des Geräts und der digitalen Form der Inhalte "alles überall zugänglich". Die Beschaffung der Songs und Videos erfolgt häufig unter Verletzung von Urheberrechten und Copyright-Bestimmungen (Tauschbörsen: P2P, torrent). Gerade in letzter Zeit geht die Musik- und Filmindustrie verschärft gegen Raubkopierer vor. Vielen Jugendlichen sind die möglichen Konsequenzen nicht klar. Dazu trägt auch die weite Verbreitung von "illegalen downloads" in der Gesellschaft bei, wodurch ein Unrechtsbewusstsein fehlt.
Die Foto- & Aufnahmefunktion ermöglicht es jederzeit und überall Dinge aufzuzeichnen, auch Ton. Die daraus erwachsenden "Folgen" und Gefährdungen sind weitreichend und entfalten ihre volle Tragweite erst durch Kombination mit z.B. PC und Internet. Das Recht am eigenen Bild wird hier häufig missachtet, entsprechende Aufnahmen werden zu Mobbingzwecken (Cyber-Mobbing) eingesetzt, tragen aber auch unbeabsichtiget häufig zur "Erniedrigung" anderer Personen bei. Die digitalen Möglichkeiten verleiten die Jugendlichen aber auch zu unbedachtem Umgang mit eigenem Material (Homepage, soziale Netzwerke).
Prävention im Rahmen von Jugendmedienschutz "hilft" Opfern und Tätern, da die Täter z.T. - aufgrund der für sie nicht überschaubaren Folgen - Opfer der eigenen Unwissenheit sind und evtl. gar nicht abschätzen können, was sie Anderen neben der körperlichen Gewalt mit ihrem Handeln antun.
Beispiele: