AG „Digitale Kompetenzstandards in der Lehramts-Ausbildung“
AG „Digitale Kompetenzstandards in der Lehramts-Ausbildung“
Digitalisierung hält umfassend Einzug in unsere Gesellschaft und wird auch die Lehr- und Lernkultur insbesondere an den Schulen tiefgreifend verändern. Bundesweit akzeptierte und im Strategiepapier der Kultusministerkonferenz (KMK) „Bildung in der digitalen Welt (2016)“ fixierte Vorgaben, wie digitale Kompetenzentwicklung bei SchülerInnen gelingen soll, geben einen Hinweis darauf, was Schulen und die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte werden leisten müssen, um diese Ziele zu erreichen. Digitalisierung eröffnet den Lehrkräften einerseits neue Möglichkeiten zur Gestaltung von Lehr-Lernprozessen, führt aber andererseits auch zu neuen Anforderungen, welchen sich die Lehrkräfte stellen müssen.
Als zentralen Gelingensfaktor für den Einsatz digitaler Medien im Bildungsbereich identifiziert die Strategie der KMK („Bildung in der digitalen Welt“ aktuelle Fassung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2018/Digitalstrategi\_2017\_mit\_Weiterbildung.pdf, S. 52) bezüglich der digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte: „Entscheidend für ein erfolgreiches Lernen in der digitalen Welt ist, dass die Lehrenden über entsprechende eigene Kompetenzen sowie didaktische Konzepte verfügen. Daher muss die Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung in den kommenden Jahren einen entsprechenden Schwerpunkt setzen.“
Es obliegt nun den Hochschulen, verbindliche Standards für digitale Kompetenzen zu setzen, welche Lehramtsstudierende nach erfolgreichem Abschluss des Studiums erreicht haben sollten. Bisher sind entsprechende Ausbildungskonzepte und Curriculare Standards an den Universitäten nicht bundesweit verfügbar oder implementiert.
Deshalb besteht die Notwendigkeit, Ziele bzw. Konzepte zur Vorbereitung von LA Studierenden auf die resultierenden digitalen Herausforderungen der Schulpraxis zu setzen und praxistaugliche Ausbildungsstrukturen zur Umsetzung vorzudenken bzw. -zubereiten. Auf Initiative von apl. Prof. Christoph Thyssen und Sebastian Becker von der TU Kaiserslautern wurde deshalb nach Impulsen aus dem von der Joachim Herz Stiftung geförderten Special Interest Meeting „Digitales Lernen in den Naturwissenschaften“ (20./21.04.2018) an der TU München eine aus Naturwissenschafts- und Mediendidaktikern bestehende interuniversitäre Arbeitsgruppe „Digitale Kompetenzstandards in der Lehramts-Ausbildung“ gegründet. Die Gruppe startete das Projekt im Juli 2018 mit einem Arbeitstreffen an der TU Kaiserslautern.
Ziel der Arbeitsgruppe ist die Formulierung von Mindeststandards für Medienkompetenz und mediendidaktische Kompetenz in der universitären Lehramtsausbildung, die Einordnung in fachspezifische und allgemeine Kompetenzbereiche und die Erarbeitung von Vorschlägen für eine Integration in die Lehre der Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe möchten damit einen Prozess zur Umsetzung der in der Strategie der KMK gesetzten Ziele an den Hochschulen in Gang setzen und eine Diskussionsgrundlage für zukünftige Standards in der Lehramtsausbildung in einer digital geprägten Welt schaffen.